Es gibt unter uns Menschen Taucher und Scanner. Scanner sind die, die sich für viel begeistern und interessieren, sie wollen viel ausprobieren und sind sehr neugierig. Man spricht hierbei auch von Vielbegabung (externer Link). Taucher hingegen sind Menschen, die sich voll und ganz einem Thema hingeben und, wie der Name schon sagt, voll eintauchen.

Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe. Mir kommen ständig neue Ideen und ich würde wirklich gern viele davon umsetzen. Nicht zuletzt dieser Blog ist eine davon. Und ich wäre auch gerne mal Müllmann oder Hebamme; ich würde sofort wieder studieren oder weiter promovieren oder noch Lehrerin für mindestens zwei andere Fächer werden.

Vielseitige Interessen sind, meiner Ansicht nach, super mit Frugalismus kombinierbar, denn den Zufriedenheitsfaktor durch neue Erfahrungen hochzuhalten ist – als lern- und wissbegieriger Mensch – easy. Ich betreibe das Ganze so, dass ich viele Dinge nebeneinander tue. Also meinen Job, daneben einen Lehrauftrag an der Uni und jetzt eben diesen Blog. Dafür lerne ich ständig neue Dinge und es bereitet mir sehr viel Freude.

Bis ich mir selbst eingestehen konnte, dass es völlig ok ist, nicht nur eine Sache, in meinem Fall einen Job, machen zu wollen, hat es seeeeehr lange gedauert. Neben meinem Studium hatte ich immer diverse Jobs. Nie nur ein und denselben. Und nach meinem Studium habe ich als Freelancer und als Lehrerin gearbeitet sowie eine Promotion begonnen. Ich habe mich immer gefragt, was es damit auf sich hat, dass ich nie nur eine Sache machen konnte. Habe versucht, mich in die Form zu pressen und mich nur auf einen Job zu fokussieren. Immer wieder fand ich jedoch genau das schwierig.

Warum kann ich nicht einfach, wie alle anderen auch, einen Job machen, nach Hause kommen und mich einfach freuen? Warum fange ich immer wieder neue Dinge an, die mich Zeit, Energie und ja, manchmal auch Nerven kosten? Ich habe es wirklich sehr negativ betrachtet. Bis eines Tages, nach langwierigen Denkprozessen in mir der Gedanke aufkam:

„Hey, ist doch super, dass du dich für so viel interessierst und auch checkst, dass eine einzige Sache dich nicht glücklich macht. Das ist doch eine top Erkenntnis!“

Na ja, wars auch. Ich habe mich mittlerweile zu 90 % damit arrangiert und finde es super. Denn ich liebe es, neue Dinge zu erfahren, zu lernen und kreative Ideen umzusetzen. Ich hätte nie gedacht, dass ich Instagram und Canva mal so spannend finden würde.

Und jetzt du: Was meinst du zu Vielbegabung? Bist du eher Taucher oder Scanner? Was willst du unbedingt noch lernen?