Früher war ich immer der Meinung, Geld bedeutet Erfolg. Mein Vater ist dieser Meinung heute noch. Doch ich denke, Erfolg ist für jeden etwas anderes. Denn: Ich, zum Beispiel, bin ja nicht weniger erfolgreich, nur weil ich in einem Job arbeite, der nicht erfolgsabhängig entlohnt wird. Oder doch? Ich finde, es ist eine sehr grundlegende Diskussion um die Nutzung des Begriffs Erfolg. Steht ein teures Auto für Erfolg? Ich kann ja schließlich ein teures Auto fahren und ansonsten ein ziemlicher Loser sein. Was macht Erfolg aus? Kann ich ein erfolgreicher Chiller sein? Eine erfolgreiche Mutter? Erfolgreicher Mensch? Was sind die Gradmesser? Das Konto? Der Status? Gibt es überhaupt welche?

Ich habe gelesen, dass das Wort Erfolg von dem Wort erfolgen abstammt. Das geht auf die Gleichung Handlung = Ergebnis zurück. Also ist jedes Erreichen eines Ergebnisses, eines Ziels sozusagen, ein Erfolg. Geil. Ich fahre nachher mal Fahrrad und bin dann direkt erfolgreich, wenn ich das Ziel erreiche. Diese Banalität dahinter macht das Wort für mich schon wieder sympathisch.

Ich empfinde das Leben als wesentlich entspannter, seit ich nicht mehr in dieser Erfolgskategorie (Erfolg = Geld) denke. Es hat im Studium mit etwa 20 Jahren begonnen, das ich Erfolg im o. g. Sinne hinterfragt habe. Denn ich mochte damals lieber Erfahrungen sammeln und mit Leuten abhängen. Als ich dann ein Fach studierte, was mich interessierte, wurde ich von selbst gut darin, denn ich hatte Bock, mich mit den Thematiken zu befassen. Dadurch wurde ich erfolgreicher, denn ich erhielt Nebenjobs angeboten, die mir Geld brachten. Ich habe das als Anerkennung meiner Leistung betrachtet, war stolz und habe mich gefreut. Könnte ich als Erfolg bezeichnen.

 

Erfolg ist kein Glück?

Erfolg ist im Duden (externer Link): Ein „positives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“. Es gibt einen Rapper – durch meine Schüler bin ich immer am Puls der aktuellen Zeit (Leider.) – der besingt, dass Erfolg nichts mit Glück zu tun hat, sondern das Ergebnis harter Arbeit ist. Möglicherweise hat er sich vom Duden inspirieren lassen.
Ich finde, das ist eine sehr rationale Erklärung. Und ich denke, wenn ich Erfolg habe, dann habe ich nicht zwangsläufig einen monetären Ausgleich, dafür jedoch ein Glücksgefühl. Oder nicht?

Wie ist das bei dir? Wie oft benutzt du das Wort Erfolg oder erfolgreich? Würdest du dich als erfolgreich bezeichnen? Wenn ja, worin? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu!